28./29. Januar 2024
Um 6 klingelt heute der Wecker. Nochmal alles durchgehen, frühstücken und halb 8 stand Luiz auf dem Grundstück. Kurz nach 8 waren wir am BER. Ich hatte gestern noch eingecheckt. Es war eine sehr gute Entscheidung, der Flieger war komplett ausgebucht und es gab schon gestern Nachmittag fast nur noch Mittelplätze. Und dann hatte mir das Programm für den langen Kanten Fenster- und Mittelplatz angeboten. Für elf Stunden Flugzeit konnte ich das Ralf nicht antun. Glücklicherweise gabs noch einen Gang- und Mittelplatz weiter vorn. Die waren meine!
Beim Check in sagte uns eine Mitarbeiterin, dass zum Teil Familien mit Kindern alle getrennt sitzen. Ich werde versuchen, auch für den Rückflug den Online-Check in zu machen.
Ein bisschen mulmig wurde mir dann doch. Von Berlin sind wir bereits mit einer reichlichen halben Stunde Verspätung losgeflogen, kamen jedoch mit nur wenig zu spät in Frankfurt an. Aber wir wurden erst mal geparkt und kamen nicht ans Ausstiegsgate ran. Da wurde es dann doch etwas knapp, hatten wir doch nur zwei Stunden Umsteigezeit. Eine Mitfliegerin sagte siegessicher, dass ich mir um das Gepäck keine Sorge machen solle, das schaffen die mit dem Umladen. Aber ob wir mitkommen??? Es blieb uns noch eine Stunde bis zum Boarding, aber wir haben alles recht vernünftig geschafft. Die Frage stand für mich nur immer: Hat es auch unser Gepäck geschafft, mit in unserem Flieger zu sein?
14:15 Uhr dann der etwas verspätete Start auf die 9840 km bis Hanoi. Die Flugzeit sollten eigentlich 11:15 Stunden sein, Ankunft war jedoch bereits für kurz nach 6:00 Uhr morgens – also Mitternacht nach unserer Zeit angegeben. Spaßeshalber hab ich schon gesagt, dass ich erwarte, dass ich die bezahlten über 11 Stunden auch im Flieger sein darf, oder Geld zurück!
Früher sind die Flieger nach Asien immer über Russland geflogen, heute geht das nicht mehr und sie müssen die längere Route weiter südlich nehmen. Also flogen wir über Leipzig, Prag, dann über Ungarn Rumänien zum Schwarzen Meer. Dort erst mal bis zur Südküste und dann mit einer Kurve an der Südküste entlang, später über Indien, Myanmar bis Hanoi. Wir sind teilweise in 11 km Höhe geflogen und auch über 1000 km/h schnell.
Wir wurden insgesamt gut und auch schmackhaft versorgt. Neben mir saß ein schmaler Vietnamese, was sich erstmal gut anfühlte. Aber er stopfte erst mal seine Sachen alle neben sich machte sich dann tüchtig breit, sodass er halb auf meinem Platz mit saß. Und er hatte einen derartigen Zappelphilipp, dass ich keine Ruhe finden konnte. Und seine Esskultur! Richtig dolles Schmatzen und Rülpsen, anschließendes Zähneputzen mit ewig langen Schmatz- und Zischlauten. Es nervte unendlich. Glücklicherweise begann er dann irgendwann, am Handy zu spielen.
Wir waren wirklich bereits um 6:10 Uhr in Hanoi. Der Ausstieg und die Einreise gingen fix. Wir schlendern zum Kofferband und da kommt doch schon mein Koffer angerollt! Erleichterung! Auf den zweiten Koffer mussten wir etwas warten, aber 6:45 Uhr standen wir schon als Erste der Reisegruppe draußen. Der Guide richtete mir gleich das Telefon mit einer vietnamesischen Karte ein und wir warteten…. Eine Stunde später gings mit dem Bus in unser Hotel. Kurz vor 9 waren die Zimmer natürlich noch nicht fertig, aber man versprach uns, zu 12 die Zimmer zu bekommen. Heute war eh nur Freizeit angesagt, da die Gruppe mit vielen verschiedenen Fliegern und Verbindungen anreiste. Also gings ins Städtele und wir erkundeten etwas unsere Umgebung.
Vormittags ist jedoch außer Frühstücksangeboten noch nicht so viel los und wir gingen lediglich in ein kleines Café. Vietnamesischer Kaffee. Ich war skeptisch und bestellte mir besser eine heiße Schokolade, die übrigens vorzüglich war. Der Kaffee war sehr, sehr stark und bitter. Nach einem Schlückchen Schokolade als „Verlängerung“ war er jedoch auch richtig gut.
Kurz nach 11 kamen wir wieder ins Hotel und bekamen halb 12 unser Zimmer. Bis zur Begrüßung durch unseren Reiseleiter kurz vor 5 nutzten wir die Zeit, um zu schlafen und dem Jetlag ein Schnippchen zu schlagen.
Kurze Begrüßung, ab in den Bus und los gings zum Wasserpuppentheater.
Das ist total interessant, wie da die Puppen im Wasser tanzen und ihre Geschichten erzählen. Dazu gibt’s Originalmusik und es werden sogar viele Dinge direkt gesungen. Interessant war, dass eine Musikerin Sitar spielte. Ich kenne die Sitar ja von den Beatles, die in ihrer späteren Schaffensperiode dieses Instrument viel nutzten. George Harrisson hatte sie von Asien mitgebracht. Außerdem war ich einst auch in einem Konzert in der Philharmonie, als ein Sitar-Konzert gespielt wurde.
Es war sehr lustig, ich frage mich jedoch öfter, wie das eigentlich funktionieren kann.
Nach dem Theater gingen wir noch zum Abendessen. Wir haben ein Sieben-Gänge-Menü bekommen.