Die Tempel von Angkor

9. Februar 2024

Uns erwarten nun zwei Tage Tempel-Besuche. Zunächst fuhren wir zum Ticket-Center. Jeder erhielt ein eigenes mit Foto personalisiertes Ticket. Es war das einzige Ticket, was wir auf unserer Reise behalten durften und es ist ein schönes Andenken. Das Ticket wird für drei Tage ausgestellt und kostet 62 Dollar. Damit ist aber der Eintritt in alle Tempel der gesamten Anlage abgegolten.

Angkor Wat – oder übersetzt “die Stadt der Tempel” – ist das Nationalsymbol von Kambodscha und wird sowohl auf der Landesflagge als auch auf der Währung des Landes gezeigt. Es ist eine der größten und eindrucksvollsten Tempelanlagen auf der ganzen Welt.

Für mich war es faszinierend, wie dieses doch recht große Gebiet strukturiert ist. Auf ca. 400 km² gibt es über 1000 Tempel und Heiligtümer, die man gefunden hat. Man geht aber davon aus, dass es einst ca. doppelt so viele waren, da es viele Holzbauten gab, die die Zeit nicht überlebt haben. Der größte Tempel ist Angkor Wat, einer von den vielen Tempeln, die dort zu sehen sind. Es sollen wohl 37 touristisch erschlossen sein.

Der Beginn der Bauzeit für die Tempel von Angkor wird auf die Zeit um 1000 unserer Zeitrechnung datiert. Zum Höhepunkt des Reiches der Khmer sollen in dieser Region bis zu eine Million Menschen gelebt haben. Im 15./16. Jahrhundert endet plötzlich das Reich der Khmer und damit das Leben in Angkor. Warum das passiert ist, lässt sich historisch nicht mehr belegen. Wasserprobleme, Krankheiten? Auf jeden Fall ist wirtschaftlich vieles nach Phnom Penh verlagert worden. Die Angkor-Tempel waren auch nie wirklich „untergegangen“. Es lebten immer Menschen dort und nutzten auch einige Tempel. Aber der Dschungel holte sich viel zurück und so entstanden dann solche beeindruckenden Tempel wie Ta Prohm, der auch als Dschungeltempel bekannt ist. Im 18. Jahrhundert hat man sich dann dieser Tempelanlagen erinnert und begann mit der Suche, Ausgrabungen bzw. der Befreiung mancher Bauten von dem natürlichen Bewuchs. Dass das nicht so einfach ist, fällt eben gerade in Ta Prohm auf. Viele Wurzeln der Bäume können nicht entfernt werden, da dann die Mauern und Gebäude einstürzen würden. Aber gerade das macht dann auch wieder den Charme dieses Tempels aus.

Unsere erste Besichtigung galt dem Tempel Banteay Samre ganz weit draußen, einer der östlichsten Tempel. Es war für mich beeindruckend und im Nachhinein gut, dass man mit den kleineren Anlagen beginnt, damit arbeitet man sich langsam an die größeren Anlagen ran.

Der nächste Tempel war Banthea Srei, die „Zitadelle der Frau“ ganz im Norden.

Den Tempel Prae Rup bestaunten wir nur kurz fast nur von außen. Ich schummelte mich schnell am Kontrolleur vorbei – das Ticket war im Bus – um ein paar besondere Fotos zu schießen.

Danach war erst mal Mittagessen angesagt. Wir hatten eine hübsche Gaststätte, die auch etwas individueller war und saßen dort oben im zweiten Stock mit Blick auf den See Sras Srang.

Nach dem Mittagessen gings in DEN Tempel, den ich unbedingt sehen wollte: Ta Prohm. Dieser Dschungeltempel faszinierte. Eigentlich war es weniger der bauliche Stil als mehr die riesigen Bäume, die sich ihren Weg durch die Mauern gesucht haben und dort alles mit ihren Wurzeln und vielen Stämmen dominieren. Es sind zwei Baumsorten dort vorrangig gewachsen: Tetrameles nudiflora (Kürbisartige) und Würgefeige.

Der Tempel beheimatete ursprünglich eine buddhistische Universität und war einst von dem Herrscher in Gedenken an seine Mutter gebaut worden.

Ich konnte mich kaum sattsehen und fotografierte viel. Ich war begeistert, dass alles mit eigenen Augen zu sehen.

Als letztes gingen wir noch zum Tempel Praeh Khan, den „Vater-Tempel“.

Nach ca. 20.000 Schritten war für diesen Tag erst mal Pool angesagt. Die Erfrischung tat nach dem heißen Tag in den Tempeln gut. Danach zogen wir noch um die Häuser, um ein Restaurant zum Abendessen zu finden. Das war gar nicht so leicht, immerhin war heute Chinesisches Neujahrsfest. Und so waren natürlich einige kleine Straßenrestaurants nur für den privaten Bereich geöffnet oder es gab Großpartys. Aber unmittelbar gegenüber von unserem Hotel gabs ein richtiges Straßenrestaurant und wir ließen uns auf das Abenteuer ein. Da aber unsere Erfahrungen da bestens waren, wurden wir auch diesmal nicht enttäuscht. Das Essen war sehr lecker. Wir kauften noch schnell Getränke und versackten dann noch in der Bar am Pool. Dort gabs eine Band mit einer Sängerin, die Karaoke anbot. Bei Pina Colada und Mojito ließen wir uns doch tatsächlich darauf ein und trällerten die alten Hits mit. Als wir uns was wünschen sollten, kamen wir auf „Marmor, Stein und Eisen bricht“. Ich bin mir nicht sicher, aber ein zweites Lied dieser Art hätte sicher einige Hotelgäste verjagt. *lol

Wir fandens witzig und hatten echt Spaß und haben den Rest des Urlaubs noch immer davon geschwärmt, wie toll wir doch gesungen haben.

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