Partisanenort Cu Chi

4. Februar 2024

Heute Morgen ging der Wecker um 4:45 Uhr! Hallo, ich habe Urlaub! 5:45 Uhr war Abfahrt, da unser Flieger um 8 nach Saigon ging. Fürs Frühstück gabs ein Lunchpaket und extrem starken Kaffee – ohne Milch! Nach den tollen Frühstücksangeboten der letzten Tage war das echt ein extremes Gegenteil.

Auf dem Flughafen gings schnell. 6:20 Uhr waren wir bereits am Gate. Leider fuhr unser Reiseleiter Hao nicht mit. ER hatte zwar ein bissel genuschelt, aber wir haben von ihm viel erfahren und er hatte eine sehr gute Beziehung zur Gruppe aufgebaut. Er erklärte viele Dinge auch sehr verständlich. Aber vor allem gab es von ihm keine Rotlichtbestrahlung, das war wohltuend. Damit fiel uns der Abschied aus Zentralvietnam auch ziemlich schwer.

In Saigon übernahm uns dann Than. Auch er lernte einst in der DDR und konnte recht gut Deutsch. Aber auch er begab sich wie unser Hanoi-Reiseleiter sehr viel auf das Glatteis der vietnamesischen Geschichte.

Nicht mal in Interneterklärungen versteht man genau, wer, wann mit oder gegen wen kämpfte, welche feinen Differenzierungen es wann mit Chinesen, Koreanern, Franzosen, Japanern, Mongolen oder Amis und dann auch noch innerhalb Vietnams und mit Kambodscha gab. Es ist sehr vielschichtig. Nach der Propaganda im Norden gings jetzt weiter mit den Kriegswirren. Die monotone Erzählweise unseres Reiseliters tat ein Übriges, dass ich mich immer wieder beim Abschalten erwische.

Unser erstes Ziel bot dafür allerdings auch viel Stoff: Cu Chi. Es war interessant und beeindruckend wie vor zehn Jahren schon. Mit wie viel Raffinesse sich die Vietnamesen dort mit einfachsten Mitteln verteidigten, nötigt großen Respekt ab.

Nach dem Mittagessen fuhren wir zurück nach Saigon ins Hotel. Es war ein 5-Sterne -Hotel – das einzige dieser Kategorie auf unserer Reise. Es war auch schick, aber als Stadthotel eben ohne Balkon und mit verschraubten Fenstern. Es stach definitiv nicht heraus aus den Hotels, die wir auf der Reise hatten und vor allem noch haben werden.

Aber es hatte einen tollen Roof top-Pool mit drei heißen Whirlpools. Wir leißen es uns am Nachmittag dort gut gehen.

Eine Überraschung erlebten wir beim Kofferauspacken. Unsere Flasche Korn, die wir für unsere Cola-Mischungen genutzt hatten, war noch reichlich halb voll. Sie war im Fluggepäck verstaut – und nun klipperklein zerknallt. Ob nun beim rabiaten Umgang mit den Taschen oder durch die Druckverhältnisse im Flieger – wir wissen es nicht. Auf jeden Fall hatte die Tüte von den Splittern etliche kleine Löcher bekommen und der komplette Wodka hatte sich in den Sachen verteilt. Schade um den guten Schnaps aus dem Duty-Free. Also Sachen spülen, trocknen, etwas nachhelfen mit dem Föhn und am nächsten Morgen wanderte alles wieder getrocknet in den Koffer.  

Am Abend zogen wir zu viert um den Block, um eine Gaststätte zum Abendessen zu finden.

Interessant war Hotpot, aber knallvoll. Mitten im Abendverkehr von Saigon fanden wir dann doch was. Wir saßen draußen an der belebten Straße und waren die einzigen Nicht-Vietnamesen in dem Restaurant. Wir aßen typisch: Wasserspinat und Squid in verschiedenen Varianten. Dazu Saigon-Bier. Es war sehr nett und vor allem lecker! Lustig dabei war, dass am Tisch ein Abfallbehälter stand, in den die Bedienung und wir dann auch, die leeren Bierbüchsen hineinwarfen. Als es ums Bezahlen ging, zählte die Kellnerin die Büchsen und die kamen dann auf die Rechnung.

Als wir zurückkamen ins Hotel verabredeten wir uns noch mit Cola, Orangensaft und einer neuen Flasche Vietnam-Wodka am Pool. Dort gab es einen Tisch, es wehte oben im 24. Stock ein laues Lüftchen und wir schwatzten noch, bis uns der Portier kurz nach zehn rauswarf. Diese Wärme hier bringt ein schönes Lebensgefühl mit sich. Gerade die Abende sind immer herrlich.

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