Über den Wolkenpass nach Hue

3. Februar 2024

Wir brachen auf nach Hue. Zunächst mussten wir wieder nach Da Nang und hielten an einer Marmorwerkstatt an. Es gab tolle Statuen dort. Happy Buddhas, Tiere, moderne Statuen. Aber fürs Handgepäck sind die dann doch alle etwas schwer. Diese großen Teile werden per Schiff geliefert. So eine mittlere Größe kostet dann schon mal 2.000,00 Euro und der Transport noch einen Tausender drauf.

Wir kamen auch wieder am Pulman-Resort vorbei, meinem Hotel von vor zehn Jahren.

An der berühmten Drachenbrücke hielten wir kurz für Fotos an und wir bewunderten die geschmückte Stadt für das Têt-Fest.

Nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen haben, gings hoch auf den Wolkenpass. In vielen Serpentinen kraxelte der Bus auf über 500 m Meereshöhe hoch und oben war es wie erwartet neblig. Der Wolkenpass machte seinem Namen alle Ehre. Er lag tatsächlich in den Wolken. Grundsätzlich hatten wir einen guten Blick aufs Meer, aber die Fotos waren diesig. Es gab noch weitere Stopps auf dem Weg nach Hue. Wir genossen dabei mal eine Kokosnuss oder schauten einfach einige Kleinigkeiten an.

In Hue gings gleich auf Besichtigungstour. Als erstes waren wir am Grab des 4. Königs, der von 1856-1885 regiert hatte. Er hatte 103 Frauen und viele Konkubinen – aber keine Kinder! Es gab da bei den Königen und seinen Frauen schon sehr verwirrende Traditionen. Die Frauen des Königs waren nicht unbedingt alle die Schönsten im Land. Wenn zum Beispiel ein Mandarin seinem Herrscher seine Tochter angeboten hat, durfte der König nie nein sagen. Das war im generell versagt. Auch war es normal, dass nach dem Tod des Königs alle seine Frauen sein Schloss verlassen mussten. Sie wurden jedoch stark beaufsichtigt. Sie durften nie mehr einen anderen Mann haben.

Die Grabstätte war eine sehr schöne Anlage mit einem Wasserpavillon an einem Koi-Teich. Seine frühere Wohnstätte ist heute ein Tempel. Die Grabstätte ist gleich nebenan. Dieser ganze Bereich ist massiv gebaut. Alles wird von Elefanten – dem Statussymbol für Reichtum – und weiteren Soldaten bewacht. Alle Figuren sind ziemlich klein gehalten, da der Kaiser nur 1,46 m groß war. Die Figuren durften nie größer sein als der Kaiser. Selbst für mich waren die Soldaten eine Mini-Ausführung. 😉

In einem großen Eingangstor steht sein Grabstein, auf dem sein Leben in chinesischen Schriftzeichen eingemeißelt war. Erst weit dahinter kam dann seine tatsächliche Grabstätte.

Von dort aus gings zum Königspalast, der Verbotenen Stadt, die der Verbotenen Stadt in Peking ähnlich ist. Dieser Palast wird von einer zehn Kilometer langen Mauer umringt, die zehn Meter breit und sechs Meter hoch ist. Darum läuft ein Wassergraben, der einst 6-10 Meter tief war, numehr aber immer mehr versandet und damit deutlich flacher geworden ist.

Es gibt in dieser Palastanlage fünf Eingänge und auf der Empfangshalle thronen neuen Drachen. Überhaupt haben die Zahlen eine große Bedeutung. Erstmal sind grundsätzlich alle ungeraden Zahlen Glückszahlen, besonders aber die Zahl 9. Deshalb gibt es immer ungerade Anzahlen im Vietnamesischen.

In der Eingangshalle sind einige Dinge noch original zum Beispiel der Goldene Baldachin. Ansonsten ist die Gesamtanlage immer wieder bei Bombenangriffen im Krieg sehr stark zerstört worden. Vietnam baut sie so langsam wieder auf.

Wir schlenderten durch die Anlage, sahen uns das Theater an und gingen dann an einer Pagode vorbei zum Wohnbereich der Königsmutter. Es gibt wunderschöne Wandelgänge und auch manches mehr zu sehen.

Schon vor dem Eingang zur Verbotenen Stadt tanzten Mädels zu ABBA-Musik und in der Anlage gab es eine Gruppe musizierender Frauen, die mit Sitar, Hackbrettern und weiteren Instrumenten sehr passende Musik machten.

Der Königsmutter-Bereich hat eine sehr schöne parkähnliche Anlage mit einem Wasserpavillon.

Zuletzt sahen wir noch den Heiligen Tempel mit der Ahnengalerie aller Könige.

Das Symbol für Glück

Wir fuhren dann zur siebenstöckigen Pagode. Die steht inmitten einer sehr schönen Parkanlage.

Aber schon davor mit Blick auf den Fluss offenbarten sich wunderschöne Blicke, die fast schon unwirklich erscheinen.

Nach einem Spaziergang durch die Parkanlage der Pagode stiegen wir auf ein traditionelles Boot um, von dem aus wir den Sonnenuntergang beobachten konnten.

Erstaunt war ich darüber, dass auf diesem Hausboot ein kleines Baby in einer Wiege schlief und die die schaukelte genau neben dem extrem lauten Bootsmotor.

Unser Hotel in Hue war richtig schick. Sehr große Zimmer, Balkon und ein recht offenes Bad. Aber wir waren nur eine Nacht dort. Unser Reiseleiter, übrigens der Beste, den wir in Vietnam ahtten, fragte uns, ob wir abends mit auf ein Bier kommen wollen. Eine Straße weiter saßen wir in der zweiten Etage sehr gemütlich und mit guter Luft. Wir aßen gleich noch zu Abend.

Auf dem Balkon unseres Hotels saßen wir dann ncoh eine Weile und ich trank auch endlich mein in Hanoi gewonnenes Bier.

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